Die Vereinschronik
80 Jahre Fußball in Eschbach
Wenn wir von 80 Jahren Fußball sprechen, dann meinen wir die Zeit vom Anschluss
der Fußballer an den Turnverein im Jahre 1921, als eine kleine Schar Fußballbesessener um
Paul Simon ihren Sport in Eschbach salonfähig machten. Dem runden Leder ist man schon
früher nachgejagt. Auch nach dem Zusammenschluss mit den Turnern hatten die Fußballer
noch manches Hindernis aus dem Weg zu räumen, ehe sie zu einem einigermaßen
geordneten Spielbetrieb kamen. Die größten Schwierigkeiten bereitete zunächst der Bau
des Sportplatzes.
Die Gemeinde stellte ein Gelände am Michelbacher Weg zur Verfügung.
Der Ausbau beanspruchte alle Vereinsmitglieder, da zu jener Zeit sämtliche Erdbewegungen
mit Hacke und Schippe vorgenommen werden mussten. Der Chronik ist zu entnehmen,
dass jedes Mitglied beim Bau des Platzes 19 Arbeitsstunden ableisten musste.
Von 1921 bis 1934 stand der unvergessene Wilhelm Maurer an der Spitze der Abteilung.
In diese Zeitspanne (ab 1928) fielen auch die ersten sportlichen Höhepunkte der
Eschbacher Elf vor dem Zweiten Weltkrieg. Während des Zweiten Weltkrieges mussten
die Fußballer, wie die Mehrzahl der Sportler, auf die Ausübung des Sports verzichten.
Im Juli 1945 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Dem nur kurze Zeit
amtierenden Willi Bubser folgte im Jahr 1947 Reinhold Löw als Abteilungsleiter.
Den ersten Höhepunkt der Nachkriegszeit brachte das Spieljahr 1947/48 mit der
Erringung der Meisterschaft in der B-Klasse und dem Aufstieg in die A-Klasse
Obertaunus-Usingen. Vor einer großen Zuschauerkulisse fand damals das letzte und
entscheidende Punktspiel gegen Arnoldshain/Schmitten statt, dass 3:1 gewonnen wurde.
Einige Jahre wechselten sich dann Auf- und Abstieg ab, bis die Mannschaft für einige
Jahre Dauergast in der B-Klasse wurde. Von Zeit zu Zeit brachten wir uns jedoch
wieder in Erinnerung: so 1959/60 mit der Erringung der Vizemeisterschaft in der
B-Klasse und 1963 mit dem Gewinn des Heinrich-Hinkel-Wanderpokals
im Endspiel gegen Merzhausen.
Im Jahre 1963 gab Reinhold Löw das Amt des Abteilungsleiters an Herbert Becker ab,
der dieses Amt bis Anfang 1966 begleitete. Die Sportkameraden Reinhold Löw und
Wener Schmidt leiteten damals das Training der Fußballer, bevor im Herbst 1965
Manfred Armbruster als Spielertrainer verpflichtet wurde. Bereits früher haben
qualifizierte Trainer wie Bruno Wirth (Ligaspieler von Rotweiß-Frankfurt) 1974,
Sportlehrer Häusler 1952 und Herr Strohbender aus Usingen 1960 versucht,
dem Eschbacher Fußball Glanz zu verleihen.
Unter Trainer Armbruster wurde dann bereits im ersten Jahr der zweite Platz in der
VB-Klasse, punktgleich mit dem Ersten Burgholzhausen belegt. Das fällige
Entscheidungsspiel um den Aufstieg wurde in Anspach recht unglücklich mit 2:1 verloren.
Nach Beendigung der Runde 1967/68 war es dann endlich soweit. Eschbach hatte
wieder eine Meisterschaft errungen und stieg in die A-Klasse Friedberg/Usingen auf.
Die Mannschaft hinterließ dort einen guten Eindruck, aber zum Klassenerhalt
reichte es nicht. Es nutzte auch nichts, dass das Derby gegen Usingen 4:1 gewonnen
wurde. Ein Bericht über den Eschbacher Fußball wäre jedoch unvollständig,
wollte man nicht die großen Erfolge unserer Reservemannschaft herausstellen,
die in diesen Jahren die Reserverunde mehr oder weiniger deutlich beherrschte
und fast ununterbrochen die Meisterschaft errang. In den Jahren 1966-1968
wurde die Abteilung dann wieder von Reinhold Löw geführt. Anschließend übernahm
Dieter Golla, der vorher einige Jahre als Schriftführer fungierte, für ein Jahr die
Abteilungsleitung. In seiner Amtszeit wurde am Sportplatz am Wald ein neuer
Unkleideraum gebaut. Ab 1970 übernahm dann Rainer Staudt die Führung
der Abteilung. Nach der einjährigen Zugehörigkeit zur A-Klasse in der Saison
1967/68 fristeten die Eschbacher Fußballer ihr Dasein für längere Zeit in der B-Klasse.
Der Aufstieg wurde in dieser Zeit des Öfteren nur knapp verpasst.
Im Jahre 1972 wurde dann der neue Sportplatz mit Flutlichtanlage seiner
Bestimmung übergeben und 1975 konnte das Clubheim eingeweiht werden.
Trotz dieser nun idealen Bedingungen dauerte es noch einige Jahre, bis in der Saison
1978/79 unter Trainer Hans-Dieter Störkel wieder eine Meisterschaft gefeiert werden
konnte und der Aufstieg in die A-Klasse sichergestellt war. In der Runde 1979/80
stand die Mannschaft in der A-Klasse ständig im Abstiegskampf. Erfreulicherweise
konnte der Klassenerhalt dann doch sichergestellt werden, wobei die Mannschaft
in der Rückrunde von Jürgen Konieczny betreut wurde. Für die Runde 1980/81
konnte der Vorstand Gerhard Rembach als Trainer verpflichten. Unter seiner
Führung hatte die Mannschaft eine in diesem Ausmaß unerwartete Erfolgsserie
zu verzeichnen. Die Mannschaft hatte ständig Kontakt zur Tabellenspitze und von
Abstieg war in dieser Runde zu keiner Zeit die Rede. Unsere Reservemannschaft hat,
wie aus B-Klassezeiten gewohnt, auch in der A-Klasse auf Anhieb die Meisterschaft
gewonnen und ihren Titel in der Runde 1980/1981 erfolgreich verteidigt.
In den Jahren 1975-1979 wurde die Abteilung von Rainer Holl geführt.
Von 1980 bis zum 17. Januar 1983 lag die Verantwortung für die Fußballer in den
Händen von Werner Hoheisel. Sein Nachfolger wurde Reinhold Löw, der bis zum
8. März 1986 die Abteilung leitete. In seine Amtszeit fiel der Abstieg aus der
A-Klasse nach der Saison 1983/84. Mit der Wahl von Bernd Michel zum
Abteilungsleiter im März 1986 sollte der Wiederaufstieg in die A-Klasse in
Angriff genommen werden. Leider wurde dieses Ziel Jahr für Jahr knapp verfehlt,
so dass wir weiterhin, nachdem am 16. März 1990 Herbert Janda die Leitung
der Abteilung Fußball übernommen hatte, in der B-Klasse spielen.
Aus organisatorischen Gründen nannte sich diese Klasse zwar seit 1990 A-Klasse,
ist aber mit der alten B-Klasse identisch.
Der Vorstand